Wie sind Sie in der Filmbranche gelandet? Wollten Sie schon immer Szenenbildnerin werden?
Nach dem Istituto d’arte in Trient stand für mich fest, dass ich im Bereich der Künste studieren möchte, also schrieb ich mich an der Accademia delle Belle Arti in Verona ein und machte den Abschluss in Turin. Die Szenografie hat mich direkt angezogen, weil sie Kreativität, Technik und eine umfassende Vision der Kunst in all ihren Formen vereint. Nach meinem Abschluss wurde ich in Südtirol auf die IDM Film Commission aufmerksam – und traf in ihrem Umfeld auf eine unerwartete Kreativität und Begeisterung. So begann ich mit der siebten Kunst, dem Kino, zu experimentieren und beschloss in diesem Bereich zu bleiben.
Südtirol bietet eine außergewöhnliche Naturkulisse. Was macht die Region als Location noch aus?
Südtirols Vielseitigkeit ist eine wertvolle Ressource für den Film, die Location lässt sich an verschiedene Genres und Erzählungen anpassen. Bei Projekten, an denen ich gearbeitet habe, zum Beispiel: Für Vermiglio, den historischen Film von Maura Delpero, haben wir die Schauplätze in ihrer Authentizität und Stimmung genutzt, für Sprite Sisters von Sven Unterwaldt hingegen entstand eine ganz neue magische Welt für Kinder.
Von welchem Szenenbild träumen Sie? Und mit welchen Regisseur:innen würden Sie gerne mal zusammenarbeiten?
Ich möchte Szenenbilder entwerfen, die ein perfektes Gleichgewicht zwischen Realität und Fantasie herstellen und das Publikum in eine visuelle Welt entführen, die berührt. Ich liebe detailreiche Kulissen, in denen jedes Element eine Geschichte erzählt. Besonders spannend wäre eine Zusammenarbeit mit Regisseur:innen, die der visuellen Komponente große Bedeutung beimessen – wie Wes Anderson mit seiner Verwendung von Farben und Symmetrie, Denis Villeneuve mit seiner immersiven Ästhetik oder Luca Guadagnino, der Räume und Umgebungen in Verbindung mit den Figuren zur Geltung kommen lässt.