In welcher Tätigkeit können Sie Ihre Kreativität am besten entfalten – als DIT oder als Colorist?
Als DIT sorge ich am Set für die korrekte Bildaufnahme. Dabei stehe ich dem Director of Photography sowohl technisch als auch kreativ zur Seite. Nach seinen Vorstellungen arbeiten die DIT die Bildwelt zusammen mit Colorists digital heraus. Ich vereine diese zwei zusammenspielenden Aufgaben des DIT und Colorist praktischerweise in einer Person.
Der gesamte Gestaltungsprozess hat für mich einen bestimmten Reiz – vom Look bis zum fertigen Bild, angefangen bei den Rohdateien. Besonders wertvoll in meiner fachlichen Ausbildung war ein Mentoring bei einem renommierten DIT in Rom, im Rahmen einer Weiterbildungsinitiative der IDM Film Commission.
Stichwort Digitalisierung: Hat die Umstellung nur Vorteile mit sich gebracht oder vermissen Sie das Analoge?
Der Analogfilm ist unser Ursprung. Der Bayer-Filter zum Beispiel, der auf Sensoren zur Erfassung digitaler RGB-Bilder angebracht wird. Der geht wahrscheinlich auf den analogen Farbfilm zurück, der sich aus vier lichtempfindlichen Schichten zusammensetzt: Rot, Grün, Blau und Gelb. Der Digitalfilm ist ein Kind des Analogfilms, der allmählich den Kinderschuhen entwachsen ist. Zwar löst er den Analogfilm mittlerweile ab – dessen Charme tut das jedoch kaum einen Abbruch.
Welchen Herausforderungen begegnen Sie in Ihrem Beruf am Set?
Je eindrucksvoller die Drehorte, desto schwieriger sind oft die Arbeitsbedingungen. Das Equipment wurde meist für den Einsatz in Büros und Fernsehstudios entwickelt. Und damit in den Bergen, im Schlamm oder im Regen zu arbeiten, ist nicht ohne. Als DIT (und oft auch als Data Manager) muss man sich nicht selten in Abstellkammern, engen Gängen oder schlimmstenfalls der Toilette aufstellen. Das ist also eine ganz schöne „Drecksarbeit“, die aber eben auch erledigt werden muss.

Die Local Talents 2025 sind von IDM Film Commission ausgewählte Südtiroler Filmschaffende und Fachkräfte, die seit 10 und mehr Jahren in der lokalen Filmbranche tätig sind. In diesen Kurzinterviews erzählen sie, was sie an ihrem Beruf und am Film lieben.