Persona non grata
Antonin Svoboda, 2022Als ihr Mann plötzlich stirbt, wird die ehemalige Skirennläuferin Andrea (58) von einem Trauma eingeholt. Der Nachbar nutzt ihre Verletzlichkeit aus und vergreift sich an ihr. Als sie den Vorfall der Polizei meldet, sagt diese es bestehe keine Aussicht auf eine Anklageerhebung. Es ist wie damals als Jugendliche im Skic-lub: Als sie vergewaltigt wurde, wusste sie, dass der mächtige Österreichische Skiverband seine schützende Hand über den Täter hält. Doch inzwischen hat #MeToo auch Österreich erreicht, die Medienberichte über sexuelle Übergriffe im Sport nehmen zu. Und als der Skiverband nichts von der Einrichtung einer Ombuds-stelle für Missbrauchsopfer wissen will, geht Andrea mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit. Danach bricht eine Lawine von Anschuldigungen und Zurückweisungen über sie herein. Auch ihre Eltern und ihre schwangere Tochter Sara (22) reagieren zunächst mit Unverständnis. Doch es werden auch Stimmen der Unterstützung laut und Sara begreift langsam: Das, wofür ihre Mutter kämpft, ist eine viel größere Sache.