Streaming- und Förderstrategien, High-end-Serien und Koproduktionen: Vom 26. bis 29. April trafen rund 100 Entscheidungsträger/-innen der Filmbranche in Meran zusammen, um zu netzwerken und über aktuelle und zukünftige Herausforderungen zu diskutieren. Ein Rückblick auf INCONTRI #11
Die IDM Film Conference INCONTRI bietet seit Jahren eine Plattform für die Branche und bildet eine Brücke zwischen den Filmmärkten Deutschlands, Italiens, Österreichs und der Schweiz. Nach der Onlineveranstaltung des Vorjahrs fand die Konferenz 2022 wieder vor Ort statt. Nach dem traditionellen Welcome Dinner am 26. April eröffnete Birgit Oberkofler, Leiterin der Südtiroler Filmförderung, am 27. April die dreitägige Filmkonferenz. Zum Auftakt sprach Drehbuchautor Nicola Guaglianone über den Standpunkt der Autorinnen und Autoren und die Neuerfindung des Filmtheaters. Ivan Madeo (Contrast Film) und Bettina Alber (SRF) gaben Einblick in das Entstehungs- und Finanzierungskonzept der High-End-Serie Davos.
Am Nachmittag folgten Pitches der drei Projekte aus dem IDM Script Lab RACCONTI #10: Lorenz Tröbinger stellte den Drehbuchentwurf für den Horrorfilm Advent (FreibeuterFilm) vor, Daniel von Aarburg das Sozialdrama Lizard Boy (Dschoint Ventschr), das ein dunkles Kapitel der Schweizer Geschichte aufgreift, und Ben von Grafenstein präsentierte das Feel-Good-Movie We Don’t Need Another Hero (Osiris Media). Der Tag endete mit der Keynote „The Impact of Streaming According to Evolutionary Psychology“ von Prof. Dr. Frank Schwab zur Evolution von Gehirn und Verhalten in Zusammenhang mit dem modernen Medienkonsum.
Zum Schwerpunkt „Streaming Strategies“ sprach Sabine Anger (Paramount+) am zweiten Konferenztag über den bevorstehenden Paramount+ Streaming Release in Deutschland, Italien und weiteren europäischen Ländern. Heinrich Ambrosch (Satel Film), Nicola De Angelis (Fabula Fictures), Gianluca Curti (Minerva Pictures Group) und Benjamina Mirnik-Voges (Disney+) diskutierten im Anschluss die Entwicklung und Zukunft von Streaming-Strategien.
Im Zentrum des internationalen Koproduktionsfokus, in Zusammenarbeit mit When East Meets West und Meeting Point-Vilnius, stand 2022 das Baltikum. Die Produzent/-innen Rūta Adelė Jekentaitė (Baltic Production), Guntis Trekteris (Egomedia) und Evelin Penttilä (Stellar Film) stellten Förder- und Produktionsbedingungen sowie aktuelle Projekte vor. Die Teilnehmer/-innen ließen den Tag bei einem gemeinsamen Besuch in den Gärten von Schloss Trauttmansdorff und anschließendem Abendessen ausklingen.
Am letzten Tag von INCONTRI #11 drehte sich alles um Förderstrategien: Tomas Eskilsson stellte den Report „Public Film Funding at a Crossroads“ von Film i Väst vor, der auf Workshops und Gesprächen mit über 700 Filmschaffenden in Europa basiert. Im anschließenden Panel mit Marco Alessi (Dugong Films), Iole Giannattasio (Italienisches Kulturministerium, MiC), Henning Ferber (Henning Ferber Filmproduktion), Sergio García de Leaniz (Eurimages) und Birgit Oberkofler ging es um die Rolle und zukünftige Anpassungsmöglichkeiten der nationalen und regionalen Filmförderungen.
Wir bedanken uns bei allen Speakern und Teilnehmer/-innen für die spannenden Beiträge und Diskussionen!
