Woran arbeiten Sie gerade?
Grigia, eine Drehbuchentwicklung basierend auf einer Novelle von Robert Musil.
Ihr letztes Projekt war …
Der 24-minütige Kurzfilm Corte (2024), ein Kammerspiel, gedreht im Villaggio Eni im Cadore (gefördert von IDM Film Commission, Medienboard BB, Amt für Film und Medien Südtirol, produziert von Mediaart Productions und Schuldenberg Films). Und die Performances „Confessional“ (Bolzano Danza 25.07.2024) und „Gaias Corner“ (bei Julia Stoschek, DC Open 28.08.2024)
Auf welches bisherige Projekt sind Sie besonders stolz?
Stolz kann ich nicht sagen, aber über die Realisierung von Corte habe ich mich sehr gefreut. Ich leite zusammen mit Shade Théret eine nomadische Performance-Webserie, lament.tv – wenn wir anderen Künstler:innen helfen können, ihre Projekte zu realisieren, macht mich das zufrieden.
Ihre ersten Schritte in der Filmbranche waren …
Meinen allerersten Schritt machte ich dank eines Südtiroler Filmproduzenten, der in Berlin lebt. Ich habe seinen Dokumentarfilm übersetzt und transkribiert. Danach habe ich in einigen Studentenfilmen mitgespielt, die meisten wurden natürlich nie veröffentlicht.
Mit wem würden sie gern arbeiten/drehen?
Es gibt einige Schauspielerinnen und Schauspieler, mit denen ich gerne arbeiten würde – unter anderem Maziar Firouzi, einem tollen Schauspieler aus Palermo, oder Kiko Mizuhara, einer japanischen Schauspielerin, die in I’m Flash von Toshiaki Toyoda mitspielt. Assistieren würde ich gerne Lucretia Martel.
Darüber muss unbedingt noch ein Film/eine Serie gemacht werden ...
Ich würde Peter Schorn zustimmen, Eva schläft von Francesca Melandri sollte man verfilmen. Und sonst sollte ein Thriller über halblegale Taktiken im Wohnungsmarkt gedreht werden. Über Spekulation, Gentrifikation. Über eine Figur wie René Benko.
Was oder wer inspiriert Sie?
Sean Price Williams, sein neuer Film the sweet east. Und meine Produzentin, Traudi.
Die Filmlandschaft in Südtirol ist ...
Für mich noch neu, ich lerne sie erst kennen. Aber mein Eindruck ist, dass es viele interessante Menschen gibt. Und ich bin beeindruckt von den Möglichkeiten, die geboten werden.
Ihre Traumlocation ist …
Der Vulkan Ätna oder eine Shopping Mall in Tokyo.
Der beste Film ist …
Kann ich nicht sagen. Vielleicht ein Film von Shōhei Imamura.
Die beste Serie ist …
Atlanta.
Ein Film, der Ihre Kindheit geprägt hat …
Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf.
Wann haben Sie das letzte Mal im Kino geweint?
Dune 2.
Diesen Film würden Sie gern nochmal zum ersten Mal sehen …
8 ½ von Federico Fellini.
Kino oder Streaming?
Kino.
Protagonist:in oder Antagonist:in?
Antagonist:in.
Die Regisseurin und Künstlerin Magdalena Mitterhofer lebt in Berlin und ist kreativ gesehen überall zuhause: Theater, Film und Zeichnung – dabei arbeitet sie oft kollaborativ und meist an der Schnittstelle zwischen verschiedenen Kunstformen. Nach ihrem Meisterschülerinnen-Diplom bei Hito Steyerl an der Universität der Künste Berlin studierte Mitterhofer an der Tama University in Tokio und war seitdem Teil internationaler Ausstellungen und Festivals mit Performances wie „Rapport“ (Deutsche Oper Berlin), „Rude no. 1“ (Kunstverein München), „Hellcat“ (Rakete Festival TQ Wien und KW Institut für zeitgenössische Kunst), oder „Merch. Bozze su un bottegaio“ (Motto Berlin Splendid). 2021 wagte sie sich mit All Tomorrow’s Castings an ihr erstes Kurzfilmprojekt mit Shade Théret. Mit Théret gründete sie auch lament.tv, eine Performancereihe in Berlin. Mitterhofers Debütfilm Corte feiert 2024 Premiere. Im gleichen Jahr wirkte sie an der Ausstellung „RENAISSANCE“ im Museion Bozen mit.
Mitterhofer erhielt den Preis für MeisterschülerInnen* der Bildenden Kunst des Präsidenten der UdK (Berlin 2019), den Live Works Award Centrale Fies (2019) und 2025 ein Auslandsstipendium in Venedig der Bundesregierung für Kultur und Medien.