Woran arbeiten Sie gerade?
Ich bereite gerade eine Rolle für einen deutschen Kinofilm vor und eine sehr spannende Episodenhauptrolle für einen Fernsehkrimi – leider darf ich zu den Projekten noch nicht mehr verraten. Außerdem stecke ich mitten in den letzten Vorbereitungen zu den Filmschauspielkursen in Bozen, die im Herbst wieder starten.
Auf welches bisherige Projekt sind Sie besonders stolz?
Es gibt so viele, ich bleib mal bei denen der letzten Zeit: der Kinofilm Persona non Grata (2024), der gerade in den italienischen Kinos läuft, weil es ein so wichtiges Thema ist, die Serie Brennero die im September rauskommt – ich wollte immer schon mal eine Polizistin spielen – und diverse Kurzfilm-Herzensprojekte wie FRANKY (2022) von Catharina Lott oder NURA (2023) von Lorenz Klapfer.
Eben habe ich einen Monat auf Gran Canaria für den Kinofilm Die drei Fragezeichen gedreht. Die Hörkassetten habe ich als Jugendliche gehört und jetzt bin ich plötzlich selbst dabei. Der Autor, der das Buch vor 25 Jahren geschrieben hat, kam am Set zu mir und meinte: „Genau so habe ich mir die Figur damals vorgestellt.“
Diese Rolle würden Sie gerne spielen …
Sowas wie Nikita von Luc Besson. Oder eine weibliche Robin Hood.
Was oder wer inspiriert Sie?
Mich inspirieren Menschen, die es schaffen, sich diesem verrückten Leben mit einem Gefühl von innerem Frieden zu ergeben.
Was bedeutet Kreativität für Sie?
Das Wagnis einzugehen, einfach loszugehen, ohne zu wissen, wo man landet, sich in dieser Unsicherheit sicher zu fühlen, vorurteilslos zu experimentieren, die Balance zu finden zwischen Pushen und Erlauben, dass sich Dinge magisch fügen.
Ihre Traumlocation ist …
Ich mag es, in stark atmosphärischen Locations zu arbeiten, ob das nun eine alte dunkle Kirche ist oder hoch oben am Berg im Wind – das hilft so unglaublich beim Spielen, man kann sich einfach vom Raum tragen lassen.
Die beste Serie ist …
Jeweils für eine Lebensphase gibt es eine beste Serie. Jetzt gerade habe ich eine alte wieder rausgekramt und sie funktioniert immer noch: Game of Thrones.
Wann haben Sie das letzte Mal im Kino geweint?
Der Film, bei dem ich erst kürzlich geweint habe, war der Animationsfilm Ratatouille: Eine Wanderratte wird zum Starkoch, wortwörtlich köstlich – und sehr berührend.
Eine Szene, die Sie jedes Mal aufs Neue den Atem anhalten lässt …
Cate Blanchetts Monolog am Telefon in Blue Jasmine.
Diesen Film würden Sie gern nochmal zum ersten Mal sehen …
Little Miss Sunshine.
Kino oder Streaming?
Ok, beim Kino fehlt die Couch, aber die riesige Leinwand und die Atmosphäre sind einfach unvergleichlich …
Protagonist:in oder Antagonist:in?
Völlig egal, wenn sie komplex angelegt sind.
Für Schauspielerin Katja Lechthaler begann alles in München, wo sie Germanistik und Theaterpädagogik studierte, und sich in dieser Zeit in Münchens Off-Theaterszene einfand. Dort wurde sie schließlich auch „entdeckt“ und im Weibsteufel beim Garmischer Kultursommer für die Hauptrolle engagiert, wo sie ihre erste Agentin kennenlernte. Damit fiel auch der Startschuss für den Film. Darauf folgten drei Jahre Schauspielausbildung bei Dominique de Fazio in Rom. Heute dreht sie für Kino und Fernsehen in Deutschland, Österreich und Italien.
Außerdem arbeitet Lechthaler als Kommunikationscoach und setzt Erkenntnisse aus dem Schauspieltraining ein. Vor acht Jahren gründete sie mit Carlo Magaletti in Bozen die zweisprachige Schauspielakademie Südtirol, die Filmschauspielkurse für Jugendliche und Erwachsene bietet.